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Newsletter

Liebe Leserinnen und Leser,

das Jahr 2022 war sicherlich das schwierigste Veranlagungsjahr seit der Gründung der APK Vorsorgekasse. Nachhaltende Lieferkettenprobleme, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, das rasche Ansteigen der Inflation und das damit in der Kürze und Höhe über Jahrzehnte nicht mehr bekannte Anheben des Zinsniveaus durch die Notenbanken, haben zu großen Kursverlusten bei den am stärksten gewichteten Assetklassen geführt.

Die APK Vorsorgekasse hat sich im Jahr 2003, dem Gründungsjahr der betrieblichen Vorsorgekassen, dazu entschieden, das erzielte Veranlagungsergebnis in voller Transparenz darzulegen. An dieser Entscheidung haben wir ganz bewusst auch im „annus horribilis“ 2022 festgehalten. Sie finden in diesem Newsletter Informationen, welche Möglichkeiten zur Bewertung eines Portfolios existieren und wie sich diese Möglichkeiten einerseits in einem Umfeld wie im Jahr 2022 und andererseits in den Folgejahren im Ergebnis bemerkbar machen.

Die Entwicklung an den Finanzmärkten im Jahr 2023 ist hingegen sehr erfreulich und knüpft an die sehr positiven Jahre 2019, 2020 und 2021 an. Mit einem Veranlagungsertrag von 4,41 % zum 31.7.2023 konnten wir in einem erfreulich hohen Maß an dieser Erholung partizipieren.

Auch im Vergleich zum Branchenschnitt ist das bisherige Veranlagungsergebnis 2023 als sehr positiv einzuschätzen. So lag unser Ergebnis mit Ende des zweiten Quartals mit einem Wert von 3,49 % mehr als doppelt so hoch wie der Branchenwert in Höhe von 1,61 %. Unsere Outperformance zum Markt ist natürlich noch größer, wenn man den Branchenschnitt ohne der APK Vorsorgekasse als Vergleichswert heranzieht. Dieser liegt bei 1,46 % zum 30.6.2023 und damit mehr als zwei volle Prozentpunkt unter unserem Ergebnis.

Abschließend freue ich mich Ihnen berichten zu dürfen, dass wir zum dritten Mal in Folge mit dem Zertifikat in Gold für die nachhaltige Ausrichtung unseres Portfolios und unseres Unternehmens durch die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik ausgezeichnet wurden.

Eine angenehme Lektüre wünscht Ihnen

Dipl.-Ing. Thomas Keplinger

Vorsitzender des Vorstands

Aktuelles aus dem Unternehmen

Veranlagung

Das überaus herausfordernde Kapitalmarktumfeld aus dem letzten Jahr wurde in das neue Kalenderjahr übertragen. Die Gründe lagen mit einer inversen Zinskurve, sehr hohen Inflationsraten, sich eintrübenden Wirtschaftsindikatoren und restriktiven Geldpolitik auf der Hand. Die Stimmung unter den Investment-Strategen konnte zu Jahresbeginn am besten mit überwiegendem Pessimismus beschrieben werden. Der Fokus der Investoren richtete sich zunächst, aufgrund der sehr hohen Inflationsraten, naturgemäß auf die Notenbanken. Die sahen sich gezwungen, die im letzten Jahr begonnene Straffung der Geldpolitik fortzusetzen. In Europa hat dies die EZB auf ihren bisherigen Sitzungen mit Leitzinserhöhungen von jeweils 50 Basispunkten getan. In den USA hat die Fed ihrerseits beschlossen, beim Ausmaß der Leitzinssatzerhöhungen auf 0,25% Schritte zurückzukehren und hat im Juni sogar erstmals eine Zinspause eingelegt. Die US Notenbank hat sich somit vom vordefinierten Zinserhöhungspfad verabschiedet und betont bei ihren Meetings nun „datenabhängig“ zu reagieren. Dies hat sie im Juli mit einer weiteren Leitzinserhöhung um 25 Basispunkten unter Beweis gestellt. Die Fed hat im Gegensatz zur EZB bei ihrem Vorgehen etwas mehr Spielraum, nachdem sich die US Wirtschaft angeführt durch einen robusten Arbeitsmarkt und starkem Konsum erfreulich entwickelt und die Inflation schneller als in Europa abnimmt. Diese stand in den USA zuletzt bei 3,2% während sie in der Eurozone im Juli bei 5,3% lag.

Welche Auswirkungen die schnelle und in diesem Ausmaß noch nicht gekannte Straffung der Notenbankpolitik auf die Kapitalmärkte haben kann, wurde mit der Insolvenz der Silicon Valley Bank in den USA ersichtlich. Die Bank war mit heftigen Abflüssen von Kundengeldern konfrontiert – einem klassischen „bank run“. Seit der Finanzkrise 2008 und der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers war dies die größte Bankeninsolvenz in den USA. Die amerikanischen Behörden und die Fed handelten unverzüglich, um die Finanzstabilität zu gewährleisten. Um keine Zweifel aufkommen zu lassen und potenzielle Ansteckungsrisiken zu minimieren, erfolgte in Europa die Übernahme der in Schieflage geratenen Credit Suisse durch die UBS.

Die Reaktion und Unsicherheit an den Finanzmärkten in Folge der Bankeninsolvenz lässt sich beispielhaft sehr gut anhand der Renditeentwicklung von 2-jährigen US Staatsanleihen veranschaulichen. Zu Jahresbeginn stieg diese in Richtung 5%, um im März im Zuge der Finanzmarktturbulenzen auf ca. 3,55% zu fallen. In den folgenden Monaten kletterte die Rendite wieder in die Nähe der 5%. Die Volatilität an den Anleihenmärkten, gemessen durch den MOVE Index, hatte in den ersten beiden Quartalen ein Ausmaß erreicht, das seit der globalen Finanzkrise 2008 nicht mehr beobachtet werden konnte. Die Performance an den Anleihenmärkten anhand der Assetklassen Unternehmensanleihen, High-Yield-Anleihen und Emerging-Market-Anleihen fällt Mitte August dennoch positiv aus.

Die Aktienmärkte reagierten angesichts der Straffung der Geldpolitik und der Bankeninsolvenzen relativ gelassen. Nach einem starken Jahresauftakt in den ersten beiden Monaten kam es im März zu einer Korrektur. Anschließend setzte sich die erfreuliche Kursbewegung wieder fort. An der Spitze der Kursgewinner standen vor allem Aktien der großen Tech-Unternehmen in den USA. Als Synonym dafür wird an den Finanzmärkten oft von den FAANG+ (Facebook, Amazon, Apple, Netflix, Google etc.) gesprochen. Der Newsflow rund um die Entwicklung von ChatGPT und künstliche Intelligenz beflügelte die Aktienkurse dieser Unternehmen. Als Paradebeispiel kann Nvidia herangezogen werden, deren Umsatz- und Gewinnentwicklung sich vervielfachte. Es ist somit wenig überraschend, dass der US Technologie-Index Nasdaq 100 mit einer Performance von mehr als 30% (in EUR) Mitte August zu den Indizes mit den stärksten Kurszuwächsen zählt. Der breiter gefasste S&P 500 liegt bei einem Plus von mehr als 13% (in EUR). Das entspricht in etwa auch den Zugewinnen des deutschen DAX. Aktien aus den Emerging Markets (gemessen anhand des MSCI Emerging Market Index) standen hingegen nicht auf der Kaufliste der Investoren. Dazu hat vermutlich die wirtschaftliche Entwicklung Chinas beigetragen. Die Abkehr Chinas von ihrer „Null-Covid-Politik“ und einem einsetzenden „Wiedereröffnen“ der Wirtschaft mit positiven Effekten auf das globale Wirtschaftswachstum hat bei den Kapitalmarktnehmern die Erwartungen bisher nicht erfüllt. Darüber hinaus dürften die Verwerfungen am Immobilienmarkt keineswegs bereinigt sein, wie die Situation rund um die in Bredouille geratene Country Garden beweist.  

Bewertung eines Portfolios

Die Standardvariante zum Ausweis des Wertes von Wertpapieren ist der sogenannte Marktwert. Es handelt sich dabei um den zuletzt im Markt erzielten Preis für dieses Wertpapier bzw. um jenen Wert, der in der Mitte zwischen dem an einem geregelten Markt gebotenen Ankaufs- bzw. Verkaufspreis liegt. Der Marktpreis stellt also vereinfacht gesprochen jenen Geldwert dar, den man erhalten würde, wenn man die Wertpapiere in einem hochliquiden Markt kontrolliert verkaufen würde.

Alternativ kann man bestimmte Wertpapiere – gemeint sind hier Anleihen von Schuldnern mit höherer Bonität – zum fortgesetzten Anschaffungspreis bewerten. Häufig wird diese Form der Bewertung mit „held to maturity“ oder kurz „htm“ bezeichnet. Bei dieser alternativen Form der Bewertung wird davon ausgegangen, dass eine Anleihe bis zur Endfälligkeit gehalten werden wird und der volle Tilgungspreis am Ende der Laufzeit der Anleihe, welches viele Jahre in der Zukunft liegen kann, erzielt werden kann.

Am Beispiel einer österreichischen Staatsanleihe, die mit dem Kurs von 100 begeben wird, eine Laufzeit von 10 Jahren hat und am Ende mit 100 getilgt wird bedeutet dies, dass sie über die ganze Laufzeit hinweg mit einem Kurs von 100 in den Büchern geführt wird. Dieser fiktive Kurs von 100 bleibt auch dann in den Büchern, wenn diese Anleihe am Markt aktuell mit einem Wert von 90 gehandelt wird, also im Falle eines Verkaufs einen Verlust von 10 % einbringen würde.

Nun stellt sich die Frage, warum denn die im obigen Beispiel angeführte Staatsanleihe überhaupt zum Kurs von 85 gehandelt werden soll. In einem Umfeld steigender Zinsen sinkt der Marktpreis von festverzinslichen Anleihen. Was zunächst als Paradoxon erscheinen mag, ist leicht erklärt. Warum sollte ein vernünftiger Investor eine „gebrauchte“ Anleihe um einen Kurs von 100 kaufen, wenn er eine „neue“ Anleihe mit höheren Zinsen bekommt? Natürlich ist die „gebrauchte“ Anleihe weiterhin handelbar, aber eben nur zu einem Abschlag auf den Ausgabe- bzw. den Tilgungskurs von 100.

Die APK Vorsorgekasse verwendet seit der Gründung in 2003 ausschließlich den Marktwert zur Bewertung aller im Portfolio befindlichen Anleihen. Es wird folglich zu jedem Zeitpunkt jener Wert ausgewiesen, der im Falle des Verkaufs des gesamten Portfolios erzielbar wäre. Dies ist insofern ein Alleinstellungsmerkmal, als die gesamte Branche – eben mit der einzigen Ausnahme APK Vorsorgekasse – partiell die Möglichkeit der ergebnisglättenden Bewertung zum fortgeschriebenen Anschaffungswert zum Teil nutzt. Logische Konsequenz dieses Bekenntnisses zu einer maximalen Transparenz durch die APK Vorsorgekasse ist, dass selbst bei einem identen Portfolio in einer Phase von steigenden Zinsen wie im Jahr 2022 das ausgewiesene Veranlagungsergebnis schlechter ist als bei einem Mitbewerber, welcher die Möglichkeit einer Bewertung zum fortgeschriebenen Anschaffungswert nutzt.

Gleichzeitig bedeutet diese absolut transparente Form der Bewertung von Anleihen auch, dass selbst bei gleichbleibenden Zinsen dieser Verlust im Jahr 2022 bis zur Tilgung der jeweiligen Anleihe als Outperformance zu der gleichen gemäß „htm“-bewerteten Anleihe ergebniswirksam werden wird.

Gerade das Jahr 2023 hat das Investmentteam und den Vorstand der APK Vorsorgekasse darin bestärkt, von der Entscheidung, auf eine „htm“-Widmung von Anleihen bewusst zu verzichten, nicht abzuweichen und auch weiterhin den Marktwert des Portfolios in voller Transparenz zu berichten.

Betriebsökologie

Der geplante Ausbau der Photovoltaikanlagen auf den Bürogebäuden, welche sich im Eigentum von Unternehmen der APK Gruppe am Standort Linz befinden, ist de facto abgeschlossen. Die Produktionskapazität wird damit von 50 kWp auf 237 kWp ansteigen. Die neue Anlage hat den Testlauf bereits erfolgreich absolviert. Zur Inbetriebnahme fehlen ausschließlich Abnahme und Freigabe der neuen Anlage durch den Betreiber des Stromnetzes, welche aller Voraussicht nach in den nächsten vier Wochen erfolgen soll.

Wie aus einer Vielzahl von Medienberichten bekannt, erfordert der Ausbau erneuerbarer Energien den parallelen Ausbau der Netzinfrastruktur. Die Produktion von Strom durch Photovoltaikanlagen erfolgt insbesondere im privaten Bereich zur Mittagszeit, wo die Nutzung des erzeugten Stroms vergleichsweise gering ist, während der Bedarf an Strom in den Abendstunden am höchsten ist, wenn kein Strom lokal erzeugt wird. Der Ausbau der Photovoltaikanlagen auf Bürogebäuden der APK Gruppe vermeidet ein weiteres Ansteigen dieser Problematik insofern, als der auf den Bürogebäuden produzierte Strom an die Mieter der Bürogebäude verkauft wird. Wenig überraschend decken sich die Produktion von mit Photovoltaik erzeugtem Strom und der Bedarf an Strom in Büroräumlichkeiten zeitlich bestmöglich.

Nachhaltigkeit

Bei der Prüfung durch die ÖGUT werden die drei Prüfbereiche Grundsätze und Methodik, Portfolio, sowie Umfeld hinsichtlich der Berücksichtigung ethischer, ökologischer und sozialer Kriterien untersucht. Jeder der drei Prüfbereiche erhält eine der folgenden Bewertungen:

•           Sehr gut erfüllt

•           Gut erfüllt

•           Ausreichend erfüllt

•           Nicht erfüllt

Zum dritten Mal in Folge konnte die APK Vorsorgekasse in jedem der drei Prüfbereiche die Bewertungsstufe „Sehr gut erfüllt“ erreichen.

Wir beraten Sie gerne persönlich!

Wir setzen für die Beantwortung von Anfragen kein Call Center, sondern ausschließlich qualifizierte Expertinnen und Experten ein.

Sie können sich bei Fragen jederzeit gerne an unser Team wenden.

So können Sie uns erreichen:

Tel. +43 (0)50 275 50

E-Mail: office@apk-vk.at